Hannelotte.Kindlund@abc.se      January 2002

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Das grosse Abenteuer

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Das Bild zeigt den Scheinmohn
Meconopsis x sheldonii 'Crewdson's Hybrid'.

    Im Augenblick sind Experten dabei die Namen der mehrjährigen, blauen Scheinmohne zu diskutieren. Wahrscheinlich ist der Name 'Crewdson's Hybrid' für einen sterilen Klon reserviert. Der fertile Klon, den ich anbaue, wird deshalb in der Zukunft einen anderen Namen bekommen.


Kannst du dir einen Acker mit 6000 blühenden Meconopsispflanzen vorstellen?

Seit dem Herbst 1999 arbeite ich im mittleren Schweden an diesem Projekt, das im Herbst 2003 voll durchgeführt sein soll. Der Zweck dieses Projektes ist Samenproduktion.

Ich habe keine Erfahrung von grosskaligen Anzuchten aber bin dabei, das Schritt für Schritt zu erlernen.

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Im Anfang war da eine alte Wiese zwischen dem Fluss - der hinter den Bäumen fliesst - und unserem Sommerhaus und Garten

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Unser guter Nachbar, Birger, pflügte die Wiese im Herbst 1999. Die erste Etappe umfasst nur die halbe Wiese, will sagen ungefähr 1000 Quadratmeter.

    Der Freund Göran half im Mai 2000 mit dem Trecker den Torf gleichmässig 30 cm dick über den schweren Lehmboden auszubreiten. Die drei Haufen im Hintergrund bestehen aus Pferdemist, den mein Mann Sören und meine Söhne über die Reihen ausbreiten nachdem ich das Unkraut beseitigt habe (das ist eine Arbeit!).

Ich sähte die Pflanzen zu hause in Stockholm auf dem Balkon und im Mai frachtete ich sie nach Övertänger.

Im Juni fing ich an die Sämlinge in Kasetten umzuschulen. Diese Kasetten, die Platz für zirka 100 Pflanzen haben, waren eine gute Satzung. Die Wurzeln entwickelten sich sehr schnell und schon nach ungefähr einem Monat konnten die Pflanzen ins 'Kinderzimmer' kommen. In einigen Beeten in der Nähe des Hauses - dem Kinderzimmer - standen die Pflanzen noch einen Monat in sehr kräftigt gedüngtem Boden, ehe sie auf den Acker kamen. Die 600 Pflanzen, die im Juli und Augusti ausgepflanzt wurden, waren kräftig und gesund. In vielen Fällen hatten sie bereits mehrere Blattrosetten. Im 'Kinderzimmer' warten noch ein paar hundert Pflanzen aufs nächste Frühjahr.

Nun warte ich auf den Sommer 2001 auf die erste Blüte. Inzwischen gibt es Arbeit mit neuen Aussaaten, der Installation der Bewässerungsanlage - im Sommer 2000 benötigten wir keine (es regnete unaufhörlich) - und Unkrautjäten, Unkrautjäten, Unkrautjäten..............

Herbst 2000

Frühjahr 2001

Beinahe alla 600 Pflanzen, die ich im Sommer 2000 ausgepflanzt hatte, haben überlebt und sehen stark und gesund aus. Die Kinder und Enkel helfen die Pflanzungen von 2 400 neuen Sämlingen vorzubereiten.

Der sechsjährige Maximilian, der 12-åriga Gabriel und Pappa Erik - mein ältester Sohn - fahren Ende April Pferdemist aus.

Aber dann.........


Während ich aus verschiedenen Gründen mehrere Wochen in Stockholm bin, schlagen schwere Spätfröste zu, es weht stark und unaufhörlich und die Sonne brennt. Als ich Ende Mai zurückkehre sind beinahe alle Sämlinge eingegangen und die Pflanzen auf dem Acker haben kaum noch grüne Blätter. Statt dessen tragen sie dicke Knospen. Ich bin verzweifelt und völlig davon überzeugt, dass kaum eine Pflanze überleben wird.

Ich dünge und giesse, giesse, giesse. Kein Regen in Sicht und der kalte Wind pfeift immer noch über den Acker. Aber das Giessen hat Erfolg! Nach ungefähr einer Woche wage ich wieder zu hoffen. Schon um den 15. Juni herum öffnen sich die ersten Blüten. Sie sind sehr gross aber stehen auf ungewöhnlich kurzen Stielen - eine Folge der Trockenheit.

Juni 2001

Zwischen allen leuchtend blauen Blüten gab es auch zwei Pflanzen mit dunkelvioletten Blumen. Die eine starb direkt nach der Blüte ohne Samen anzusetzen. Die andere dagegen wuchs sich kräftig und hatte zum Herbst mindestens fünf Blattrosetten. Diese Pflanze, die ich nach meinem ältesten Enkel 'Gabriel Fiedler' getauft habe, werde ich durch Teilung vermehren.

Auf kurzem Stiel sitzen die grossen Blüten

Crewdson's Hybrid

Gabriel Fiedler

Herbst/Winter 2001

Nun, nach dem zweiten Jahr meiner Meconopsiszucht, kann ich folgendes feststellen:
Trotz des kalten, trockenen Frühjahrs, das von einem sehr heissen und trockenen Sommer abgelöst wurde, haben ein grosser Teil der Pflanzen überlebt. Der Plan. die erste Hälfte des Ackers zum Herbst voll bepflanzt zu haben, hat jedoch nicht gehalten. Die wenigen Sämlinge, die den Frühling überlebt hatten, reichten gerade aus die eingegangenden Pflanzen auf dem Acker zu ersetzen. Der Samenansatz ist sehr schlecht gewesen und die Qualität des Samens war schlechter als erwartet. Das betraf jedoch auch die Meconopsen in meinem Garten, die andere Jahre viel guten Samen geliefert hatten. So kann ich wenigstens auf bessere Jahre hoffen. Trotz aller Schwierigkeiten, kann ich ja feststellen, dass es auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen möglich ist, den Scheinmohn auf einem offenen Acker zu kultivieren.

Ende Dezember 2001 stehen bereits 1 000 neue, kleine Samenpflanzen auf meinem Balkon in Stockholm. Im Oktober habe ich ausserdem zum ersten mal Direktaussaat auf dem Acker versucht. Wie diese Freilandsaat gelingt, berichte ich dann im Sommer 2002.

Neue Samenpflanzen im Dezember 2001